30 Jahre REiNTEGRA: Berufliche Rehabilitation für psychisch erkrankte Menschen in Wien

Jubiläumsfeier im Wiener Rathaus

Seit der Gründung im Jahr 1982 setzt sich REiNTEGRA für die berufliche Rehabilitation psychisch erkrankter Menschen ein. Bis heute wurden rund 4.000 Betroffene betreut und viele davon wieder in den Arbeitsmarkt integriert. Unter dem Motto „Reintegration. Kompetenz. Verantwortung“ feierte die gemeinnützige Gesellschaft am vergangenen Donnerstag ihr 30jähriges Jubiläum im Wiener Rathaus.

Rudolf Hundstorfer, Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz, betonte in seiner Festrede, wie wichtig es sei, den betroffenen Menschen möglichst frühzeitig zu helfen, um eine erfolgreiche Reintegration ins Arbeitsleben zu ermöglichen. Es gehe darum, krankheitsbedingte Pensionierungen zu vermeiden und Menschen länger gesund im Arbeitsleben zu erhalten. Die geplante Reform der Invaliditätspension schaffe hierzu die Voraussetzungen.

Petra Draxl, Geschäftsführerin des AMS Wien, beleuchtete das Thema aus arbeitsmarktpolitischer Sicht. Die Zahl der Menschen mit Einschränkungen für den Arbeitsmarkt sei im Steigen begriffen. Umso größere Bedeutung komme daher einer verstärkten Beratungsleistung, aber auch der Vernetzung mit Partnern, Z.B. aus der Wirtschaft, zu.

Die medizinisch-therapeutischen Aspekte beleuchtete Alexandra Schosser-Haupt, Ärztliche Leiterin des Zentrums für seelische Gesundheit LEOpoldau, BBRZ. Sie wies darauf hin, dass auch eine frühzeitige Unterstützung bei der medizinischen Rehabilitation höhere Erfolgschancen mit sich bringe.

Die Wiener Gesundheits- und Sozialstadträtin Sonja Wehsely verwies auf die Pflicht einer solidarischen Gesellschaft, die betroffenen Menschen zu unterstützen, sie zu fördern und zu fordern. Das dürfe aber nicht von oben herab geschehen, sondern müsse auf Augenhöhe erfolgen. REiNTEGRA sei hierfür ein Vorzeigebeispiel, nicht nur für Wien und Österreich, sondern europaweit. Wehsely verwies in dem Zusammenhang auf die Rolle der Wirtschaft. „Die österreichischen Unternehmen zeichnen sich durch hohe wirtschaftliche und soziale Kompetenz aus“, sagte die Stadträtin.

Im Rahmen der 30-Jahr-Feier verlieh Wehsely Ehrenurkunden an Personen, die sich besonders um Inklusionsprojekte verdient gemacht haben. Für ihr Engagement zur beruflichen Rehabilitation psychisch erkrankter Menschen wurden ausgezeichnet: Friedrich Öhler, Referatsleiter-Stellvertreter der MA 14, Stadt Wien, sowie Ernst Taucher und Walter Thoma, Bank Austria, die wesentlich am „Inklusionsprojekt EDV“ beteiligt waren. Hier werden bei der gemeinnützigen Gesellschaft AfB nicht mehr benötigte Hard- und Software von psychisch erkrankten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von REiNTEGRA recycelt und zum Wiederverkauf vorbereitet. 16 Betroffene haben so bisher einen neuen Arbeitsplatz gefunden.

Ebenfalls ausgezeichnet wurde Andreas Bodenmüller, Betriebsleiter der iSi Gruppe, für das „Inklusionsprojekt iSi“, das in Kooperation mit REiNTEGRA beim Weltmarktführer für Druckgasbehälter durchgeführt wird. Bisher haben 38 psychisch erkrankte Menschen durch ihren Einsatz beim Prüfen und Verpacken von Flaschen, Ersatzteilen und Kapseln einen neuen Arbeitsplatz gefunden.

Die REiNTEGRA-Geschäftsführer Stefan Brinskele und Manfred Skoff konnten rund 300 Gäste aus Politik, Wirtschaft und dem öffentlichen Gesundheitswesen begrüßen, darunter die dritte Präsidentin des Wiener Landtags Marianne Klicka, den
Präsidenten des Wiener Gemeinderates Godwin Schuster,
Kammerdirektor der Wiener Wirtschaftskammer Heinz Wollinger und den Geschäftsführer der Industriellenvereinigung Wien Johannes Höhrhan.

Über REiNTEGRA

REiNTEGRA ist eine gemeinnützige Gesellschaft zur beruflichen Reintegration psychisch erkrankter Menschen. Sie gehört zu 90 % dem Kuratorium für psychosoziale Dienste in Wien (PSD) und damit der Stadt Wien. 10 %-Miteigentümerin ist die Wirtschaftskammer Wien.

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