Gelebte Inklusion in der Industrie: iSi und REiNTEGRA

Die Kooperationspartner ziehen beim Industriekongress im MAK Wien positive Bilanz über die bisher achtjährige Zusammenarbeit

iSi GmbH, Weltmarktführer für Druckgasbehälter, und REiNTEGRA, seit über 30 Jahren für die berufliche Rehabilitation psychisch erkrankter Menschen engagiert, starteten 2007 ein gemeinsames Projekt: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von REiNTEGRA übernahmen Fertigungsarbeiten im Werk von iSi in Wien Floridsdorf. Was als Pilotprojekt begann, gilt heute als Vorzeigemodell für gelebte Inklusion. Beim Industriekongress am Dienstag im MAK Wien gaben Mag. Dominik Guggenberger, Geschäftsführer iSi GmbH, und Mag. Stefan Brinskele, Geschäftsführer REiNTEGRA, Einblick in dieses Kooperationsmodell und berichteten über ihre Erfahrungen.

„Die Entscheidung war damals, Produktionsteile vom Standort Ungarn abzuziehen und zurück an unseren Stammsitz zu holen, dies wurde durch die Kooperation mit REiNTEGRA ermöglicht. Wir hatten bereits davor erste positive Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit REiNTEGRA gemacht. Das war für uns ausschlaggebend, dieses Projekt gemeinsam umzusetzen“, berichtete Dominik Guggenberger über den Beginn der Zusammenarbeit im Jahr 2007. Bei iSi in Wien Floridsdorf wurde eine Halle adaptiert und die gemeinsame Fertigung von Sahnegeräten gestartet. Von Anfang an arbeiteten dort Arbeitskräfte von REiNTEGRA und iSi Seite an Seite. Zu Beginn betrug die Anzahl der Beschäftigten mit einer psychischen Erkrankung sieben. Heute sind es mehr als 40 Betroffene, die hier eine Arbeitsmöglichkeit finden.

„Wir haben unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom Start weg über diese Kooperation informiert und uns auf die Kompetenz von REiNTEGRA verlassen. In der direkten Zusammenarbeit zwischen Arbeitskräften von iSi und REiNTEGRA gab es nie Probleme. Heute ist diese Situation, wie wir sie geschaffen haben, ganz normal“, resümierte Guggenberger. Als weitere Vorteile dieses Insourcing-Modells nennt der iSi-Geschäftsführer verkürzte Reaktionszeiten und Produktionswege sowie die Möglichkeit der Qualitätskontrolle im Haus.

Derzeit werden bei iSi rund 370 verschiedene Produkte von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von REiNTEGRA montiert, verpackt und etikettiert. Seit Beginn der Kooperation wurden mehr als eine Million Produkte im Rahmen der Kooperation produziert.

Stefan Brinskele verwies darauf, dass rund 4.000 Menschen in Österreich jährlich wegen psychischer Erkrankung aus dem Arbeitsmarkt fallen. „Die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Sozialwesen ist daher wichtiger denn je. Wir brauchen während der Zeit der Rehabilitation anspruchsvolle Beschäftigung für die Betroffenen, um sie wieder auf den ersten Arbeitsmarkt vorzubereiten. Die Zusammenarbeit zwischen gesunden und erkrankten Menschen, wie wir sie beim Modell iSi haben, ist dafür optimal“, so der REiNTEGRA-Geschäftsführer.

Brinskele und Guggenberger hoben darüber hinaus die in der Regel gute Ausbildung und hohe Motivation der psychisch erkrankten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hervor. „Acht von zehn der uns betreuten Menschen wollen zurück in den Arbeitsmarkt“, sagte Brinskele.

Über REiNTEGRA

REiNTEGRA ist eine gemeinnützige Gesellschaft zur beruflichen Reintegration psychisch erkrankter Menschen und eine der größten Rehabilitationseinrichtungen dieser Art in Mitteleuropa. Auf dem Unternehmensgelände im 21. Wiener Bezirk werden jährlich rund 250 Frauen und Männer in den hauseigenen Werkstätten beschäftigt und so an einen beruflichen Wiedereinstieg herangeführt. Für Unternehmen hat REiNTEGRA auf der Basis bestehender Praxisbeispiele Kooperationsmodelle entwickelt. Diese umfassen Insourcing, Outsourcing, IT-Recycling und Praktika.

Für Rückfragen:
REiNTEGRA
Dr. Neureiter-PR
Tel: 01/924 60 87
E-Mail: agentur@neureiter.at

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